Wir trauern um Mag. Otto Schwetz

Wir trauern um Mag. Otto Schwetz, der dem IDM mehr als ein Vierteljahrhundert als Vorstandsmitglied verbunden war und sich als Mitglied des Wiener Stadtsenats verdient gemacht hat. Mit seinem Engagement für den Donauraum und die europäische Verkehrspolitik trug er wesentlich zur Transformation Mittelosteuropas bei. Unser tief empfundenes Beileid gilt seinen Angehörigen. 

Kamila Bogdanova and Malwina Talik at the Globsec Forum 2025

Kamila Bogdanova and Malwina Talik attended the 2025 GLOBSEC Forum, held in Prague from June 12 to 14. The international Forum which celebrated its 20th anniversary, has established itself as one of Central Europe’s most influential platforms for debate on security, resilience, and global affairs. This year’s edition took place under the theme “Commanding (in) Chaos: Time for Europe to Step Up”, a clear call for leadership amidst growing geopolitical uncertainty.

Kamila Bogdanova joined the Forum as part of the Conference Floor Team, assisting on-site with the organisation of the high-level sessions and audience support. Malwina Talik participated as a co-author of one of GLOBSEC’s recent reports, “Women Strengthening European and NATO’s Security and Resilience in the Countries of the Eastern Flank“.

Exchange with Prime Minister of Moldova

As part of the Europa-Forum Wachau, a dinner and informal gathering took place on the evening of 12 June during a boat trip along the Danube aboard the MS Austria. During this event, Rector Friedrich Faulhammer, Chairman of the IDM, had the opportunity to meet and exchange with the Prime Minister of Moldova, Dorin Recean. 

Sebastian Schäffer for Carnegie Europe on the Future of Schengen

IDM Director Sebastian Schäffer contributed to Carnegie Europe’s latest expert discussion on the future of the Schengen Area. In the piece “Taking the Pulse: Is Schengen Still Fit for Purpose?”, leading experts reflect on the challenges and prospects of border-free travel in Europe.

Read his comment below:

„Schengen is more than a policy framework; It’s a foundational symbol of European unity. But symbols only endure when they are upheld in practice. Forty years on, the Schengen model remains conceptually fit for purpose, yet politically fragile.

The creeping normalization of internal border controls reflects a shift from temporary exception to semipermanent policy. What used to be extraordinary—such as checks during major football tournaments or G7/8 meetings—has become routine. This “permanent provisionality” is unacceptable and erodes citizens’ trust in the promises of European integration.

Instead of allowing Schengen to become collateral damage in national debates on immigration or security, the EU must recommit to its principles—through solidarity at the external borders, coordinated immigration governance, and the political courage to defend free movement. This also means completing the European project by integrating the Western Balkans. As long as these countries remain in limbo, borders continue to shift inward—not physically, but functionally—creating zones of exclusion that undermine the credibility of EU enlargement and unity.

Schengen’s future will not be secured by fences or fear, but by restoring trust and upholding the freedoms it was built to guarantee. In times when others are trying to shift borders by force, this is needed more than ever.“

Read the whole article here.

Malwina Talik for Ukraine Crisis Media Center on Poland’s newly elected president

Poland elected a new president, Karol Nawrocki, a Polish historian supported by the Law and Justice party. During the campaign, he advocated a tougher stance on Ukraine, particularly regarding Euro-Atlantic integration and national memory politics. In an interview for Ukraine Crisis Media Center, our colleague Malwina Talik commented on what his election means for bilateral relations, how Ukraine should shape its relationship with the future president, and what the electoral campaign reveals about sentiments within the Polish society.

Watch the whole interview here.

Péter Techet für STVR Pátria Rádió über den Amoklauf in Graz

Für das ungarischsprachige Programm des Slowakischen Rundfunks sprach Péter Techet darüber, wie Österreich auf die Schießerei in einer Grazer Mittelschule reagierte und welche Informationen über den Täter gegenwärtig bekannt sind. 

Das Gespräch kann hier nachgehört werden. 

Péter Techet für ORF Ö1 über das Pride-Verbot in Ungarn

Für den öffentlich-rechtlichen Radiosender ORF Ö1 sprach Péter Techet, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IDM, über die Einschränkung von Grundrechten in Ungarn im Zusammenhang mit einem möglichen Verbot der Pride-Parade in Budapest, das diesbezügliche Schweigen der Kirchen sowie über die Angst des ungarischen Premiers Viktor Orbán vor einem Machtverlust. 

Die Sendung kann hier nachgehört werden. 

Die europäische DNA der Städte entdecken

Die Initiative der Kulturhauptstadt Europas ist fester Bestandteil der Kulturpolitik der EU. Márton Méhes sprach mit SUZANA ŽILIČ FIŠER über aktuelle und frühere Kulturhauptstädte sowie ihre Erfahrung als Mitglied der internationalen Auswahljury.

 

Frau Žilič Fišer, wir unterhalten uns kurz nach der Eröffnungszeremonie der beiden diesjährigen Kulturhauptstädte Chemnitz und Nova Gorica/Gorizia. Nach all Ihren persönlichen Erfahrungen: Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie heute den Auftakt feiern?

Ich hatte die Gelegenheit, viele Kulturhauptstadt-Eröffnungen zu erleben, die sich stark voneinander unterschieden. 2012 hatte es bei der Eröffnung in Maribor (Slowenien) -10 °c. und in Guimarães (Portugal) eine Woche später +20°c. Für mich ist klar: Man kann Städte nicht miteinander vergleichen. Wir können einige Elemente der Eröffnungsprogramme vergleichen, aber nicht die ganze Eröffnung. So war auch die von Chemnitz 2025 ganz anders als die von Nova Gorica/Gorizia 2025.

Die Zeremonien waren beide sehr offiziell, aber auch stark auf die Bürger*innen fokussiert. Die große Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Medien ist natürlich auch ein wichtiges Ziel. In beiden Städten wurde offensichtlich, dass es eine starke politische Unterstützung von nationalen und lokalen Politiker*innen gibt. Dementsprechend wurden an beiden Orten beträchtliche finanzielle Mittel in das Eröffnungswochenende investiert. Die Städte wirkten sehr lebendig, es gab zahlreiche attraktive Veranstaltungen und jeweils auch eine Hauptzeremonie, die Kultur als Motor des Wandels feierte.

Es wäre nicht fair von mir, auch nur eine Eröffnungsfeier aus meiner 15-jährigen Erfahrung als die beste hervorzuheben. Überall haben viele Menschen zusammengearbeitet und eine Menge Zeit und Energie investiert. Die Zeremonie muss nicht immer unbedingt glänzend sein, sondern die Kultur der jeweiligen Stadt und des Landes im europäischen Kontext widerspiegeln.

Nova Gorica ist die zweite Kulturhauptstadt in Slowenien. Lässt sich das Projekt mit dem von Maribor vergleichen?

In Nova Gorica gibt es eine größere politische Unterstützung als damals in Maribor. Ich bin froh, dass die Politik verstanden hat, dass die Kulturhauptstadt ein gesamtnationales Projekt sein sollte – auch im finanziellen Sinn. Maribor bereitete das Projekt während der politischen und wirtschaftlichen Krise vor, und es war die erste Kulturhauptstadt in Slowenien – noch dazu die erste im ehemaligen Jugoslawien.

Interessanterweise lag in beiden Städten der Schwerpunkt auf dem Miteinander: In Maribor lautete der Slogan »Zavrtimo skupaj« (dt. »Gemeinsam drehen«), Nova Goricas Hauptidee ist »Insieme« (»Zusammen«) im Sinn des alten Songs von Toto Cutugno. Ganz besonders ist auch, dass Nova Gorica die Kulturhauptstadt gemeinsam mit der italienischen Stadt Gorizia veranstaltet – all diese Aspekte fließen in die Aktivitäten ein.

Maribor war vor 13 Jahren Kulturhauptstadt. Wie stark hat das Projekt diese Stadt geprägt?

Jede Stadt wird durch den Titel verändert. Viele der Veränderungen sind planbar, aber einige geschehen als Teil der natürlichen Veränderung in der Atmosphäre der Stadt. Das Jahr 2012 setzte in Maribor neue Maßstäbe für die Kunst und machte viele Bürger*innen kulturell anspruchsvoller.

Die Zusammenarbeit zwischen den Kultureinrichtungen in Slowenien und auf internationaler Ebene, die durch die Kulturhauptstadt ihren Anfang nahm, ist heute noch Teil der künstlerischen Aktivitäten der Stadt. Die Initiative hat uns gelehrt, wie man auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeitet. Maribor hat die kreative Energie weiterentwickelt und auf andere Bereiche des öffentlichen Lebens übertragen. Die Kulturhauptstadt hat auch die kulturelle Infrastruktur, darunter das Puppentheater, die Vetrin-Villa, den Hauptplatz, verändert.

Wie würden Sie die Zeit beschreiben, die Sie als offizielles internationales Jurymitglied verbracht haben?

Diese sechs Jahre in der Jury haben mir geholfen, die Entwicklung vieler europäischer Städte zu verstehen. Während des Bewerbungsverfahrens habe ich mehr als 200 europäische Städte besucht, von Norden bis Süden, von Westen bis Osten und von Hauptstädten bis hin zu kleinen Städten. Diese Erfahrungen gaben mir Einblicke in die europäische DNA. Die Kulturhauptstädte haben viele Elemente gemeinsam. Sie stehen vor ähnlichen Fragen, aber erzählen auch sehr unterschiedliche Geschichten. Daher haben sie auch unterschiedliche Antworten auf dieselben Fragen.

Wir sind immer auf der Suche nach neuen Geschichten und Themen, »Copy-Paste« ist unerwünscht. Die Initiative ist erfolgreich, wenn die lokale Gemeinschaft und das kreative Potenzial so weit wie möglich einbezogen werden. Meine Erfahrung zeigt, dass nicht alle Bewerbungen dem Potenzial einer Stadt entsprechen und daher nicht realistisch sind. Das ist ein riesiges Problem für die erfolgreiche Umsetzung. In Bezug auf Ostmitteleuropa denke ich, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen den Städten der Region sehr vorteilhaft wäre. Während der vergangenen Jahre habe ich außerdem verstanden, dass jede Kulturhauptstadt ein politisches Projekt ist. In der Vorbereitungszeit, die in der Regel sechs Jahre dauert, wechseln in vielen Ländern die Regierungen oder wichtige Politiker*innen, aber das Kulturhauptstadtprojekt soll bestehen bleiben. Das Dilemma ist: Die Politik sollte es nicht an sich reißen, aber eine starke politische Unterstützung ist erforderlich.

Wie sieht es mit der Zukunft der Kulturhauptstädte aus: Hat die Initiative eine Chance, weitere zehn oder gar 40 Jahre zu bestehen?

Auf jeden Fall! Es ist eine sehr wichtige europäische Initiative, von der sowohl die Städte als auch die EU insgesamt profitieren. Sie hilft uns allen bei der Beantwortung der wichtigsten Fragen Europas.

Prof. Dr. Suzana Žilič Fišer ist Leiterin des Instituts für Medienkommunikation an der Universität Maribor und interna­ tionale Kulturexpertin. Sie war Mitglied der internationalen Auswahljury für die Kulturhauptstadt Europas und fungierte als Generaldirektorin für die Kulturhaupt­ stadt Maribor 2012.

Dr. Márton Méhes ist Direktor des Colle­gium Hungaricum Wien und Dozent der Andrássy Universität Budapest. Er war an den Programmen Pécs 2010, Novi Sad 2022 und Veszprém­-Balaton 2023 sowie den Be­werbungen von Debrecen und Piran­-Istrien beteiligt. Von 2015 bis 2018 war er Redakteur des Kulturführers Mitteleuropa.

Lesen Sie hier die gesamte Ausgabe von Info Europa.

 

Sebastian Schäffer und Péter Techet am RECET-Festival der Geschichts- und Sozialwissenschaften

Das an der Universität Wien angesiedelte Research Center for the History of Transformations (RECET) veranstaltet jedes Jahr das Festival der Geschichts- und Sozialwissenschaften am Campus Altes AKH in Wien. Heuer waren auch das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) sowie die Universität für Weiterbildung Krems (UWK) Partnerorganisationen. Das Thema des diesjährigen Festivals war Migration, der mehrere Paneldiskussionen, Vorträge und Workshops gewidmet waren. 

Bei der offiziellen Eröffnung begrüßte auch Friedrich Faulhammer, Rektor der UWK und Vorstandsvorsitzender des IDM, das Festival, das erstmals in Kooperation mit der UWK und dem IDM stattfand.  

Rektor Faulhammer betonte die Bedeutung der unterschiedlichen Transformationsprozesse, denen wir krisenbedingt gegenüberstehen oder die wir als Antworten auf aktuelle Herausforderungen wagen sollten. Der regionale Fokus des IDM und des RECET auf Ostmittel- und Südosteuropa ist zugleich ein zentraler gemeinsamer Bezugspunkt: Gerade Fragen politischen, kulturellen und ökologischen Wandels in dieser Region sind von großer Relevanz und können die Grundlage für eine vertiefte Kooperation zwischen RECET, IDM und UWK bilden. 

Paneldiskussion über „Europäische Un/Ordnungen“ 

Im Rahmen des dreitägigen RECET Festivals fand eine Paneldiskussion mit Sebastian Schäffer, Direktor des IDM, und Péter Techet, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IDM, am 6. Juni 2025 statt. Dabei wurde auch das Projekt „Europäische Un/Ordnungen“ vorgestellt, welches das IDM gemeinsam mit der UWK entwickelt hatte. Techet erläuterte als Projektverantwortlicher die theoretischen Grundlagen: Das Projekt versteht Demokratie als eine Dynamik – und in diesem Sinne als eine „Unordnung“ –, während der Populismus als Versprecher einer „neuen Ordnung“ eine Gefahr für die pluralistische Demokratie darstelle. 

Im weiteren Verlauf diskutierten Schäffer und Techet konkrete Beispiele populistischer Diskurse. Im Fokus des diesjährigen RECET-Festivals stand das Thema Grenzen, weshalb die Frage des Populismus in diesem Kontext erörtert wurde: Wie werden Grenzen diskursiv behauptet? Wie werden diese Diskurse für Ausgrenzungen und Grenzverschiebungen benutzt? Wie steht es mit der Souveränität, die die populistischen Parteien schützen, aber gerade im Falle der Ukraine einem anderen Land sogar absprechen wollen? 

Es wurde auch die Frage behandelt, wie Grenzen in Grenzregionen oder Grenzstädten durch kulturelle Zusammenarbeit und gemeinsame Erinnerung überwunden werden können.  

Die Debatte zeigte, dass „Grenzen“ angesichts populistischer Herausforderungen eine doppelte Funktion einnehmen: Populistische Kräfte grenzen Menschen gesellschaftlich aus, erweitern jedoch zugleich die Grenzen des Sagbaren – allerdings nur in eine Richtung. Populismus bedeutet demnach Ausgrenzung nach außen und Entgrenzung in der Öffentlichkeit. 

Ein weiterer Diskussionspunkt war der populistisch-antidemokratische Gebrauch des Begriffs „Souveränität“. Am Beispiel des „Souveränitätsschutzes“ in Ungarn verdeutlichte Techet das Ausgrenzungspotenzial populistischer Politik. Schäffer ergänzte, dass populistische Kräfte in Europa der Ukraine, einem angegriffenen Staat, sogar die Souveränität absprechen, sich zu verteidigen. 

In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum wurden unter anderem die Unterschiede zwischen völkerrechtlichen und populistisch-politischen Konzepten von Souveränität besprochen. 

Die Paneldiskussion stellte einen gelungenen Auftakt für die Kooperation zwischen dem IDM, der UWK und dem Research Center for the History of Transformations dar. Wir freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit. 

Péter Techet für NZZ über Orbáns Souveränismus

In der Neuen Zürcher Zeitung analysiert Péter Techet, warum Viktor Orbán vor der zweiten Runde der rumänischen Präsidentschaftswahlen den letztlich unterlegenen, rechtsextremen und anti-ungarischen Kandidaten George Simion unterstützte: Orbán gehe es nicht primär um den Schutz der ungarischen Minderheit im Ausland, sondern darum, Verbündete auf EU-Ebene zu finden – unabhängig davon, wie diese neuen Partner, wie etwa auch Robert Fico in der Slowakei, zur ungarischen Minderheit stehen. 

Techet argumentiert, dass gerade dieser Souveränismus gefährlich für Minderheiteninteressen sei. Denn das von Orbán propagierte „Europa der Nationalstaaten“ kenne nur homogene, geschlossene Räume – aber keinen Platz für Minderheiten. 

Der vollständige Artikel ist hier zu lesen.