Gemeinsame Geschichte? Österreichische und serbische Mythen von 1914 bis 2014

IDM-Projekt, gefördert durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich

Projektziel:

Im inzwischen abgeschlossenen IDM-Forschungsprojekt werden all jene handlungsleitenden Mythen erfasst und analysiert, die über hundert Jahre das Verhältnis zwischen Wien und Belgrad bestimmt haben. Einander gegenübergestellt sind hier insbesondere der Habsburgermythos und der Kosovomythos, die beide je nach politischem Interesse instrumentalisiert wurden. Der Untersuchungszeitraum beginnt mit der Ermordung des austrophilen Königs Aleksandar Obrenović 1903, die ein zusehends konfrontatives Verhältnis beider Länder einleitete, und endet mit dem gegenwärtigen EU-Integrationsprozess Serbiens, für den sich Österreich explizit einsetzt. So wechseln sich zwischen 1903 und 2014 die Phasen von Kooperation und Konfrontation gegenseitig ab, was durch die hierfür instrumentalisierten Mythen verstärkt wird.

Das Verhältnis zwischen Österreich und Serbien ist nicht friktionsfrei. Darauf verweisen diverse Diskurse, die anlässlich des möglichen EU-Beitritts Serbiens hierzulande zu vernehmen sind. Viele dieser Diskurse fußen auf unbewiesenen Vorurteilen und Mythen, deren Ursprünge weit in die Vergangenheit zurückreichen. Auch in Serbien kursieren viele historische Mythen über Österreich, die der sozialen Wirklichkeit nicht entsprechen, jedoch gegenwärtige Wahrnehmungen beeinflussen. Im inzwischen abgeschlossenen Projekt geht es um eine aufklärerisch motivierte Aufarbeitung dieser von Propagandamythen verklärten hundert Jahre zwischen 1914 und 2014. Das biperspektivische Forschungsdesign sollte Erkenntnisse liefern, die ein differenziertes Geschichtsbild zu zeichnen erlauben und darüber hinaus auch eine zutiefst bedeutsame Funktion im Hinblick auf die europäische Integration, also auf die Einbindung der Balkanstaaten bzw. des „West-Balkans“ in die Europäische Union in der Zeit nach 2014 erfüllen. Das Projekt soll damit einen grundlegenden Beitrag zum gegenseitigen und ‚nachbarschaftlichen’ Verständnis im gegenwärtigen europäischen Integrationsprozess leisten. Ein differenziertes Geschichtsbild und gegenseitiges Verständnis sind nicht zuletzt im Kontext verstärkter politischer, wirtschaftlicher sowie kultureller Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen EU-Mitgliedsländern und EU-Kandidatenländern wesentlich.

Mit dem Sarajevo-Attentat 1914 und der darauffolgenden Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien entwickeln sich der Habsburgermythos und Kosovomythos zu Hauptideologemen beider Staaten. Der Habsburgermythos soll mitsamt seinen Umdeutungen, bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs seine politische Strahlkraft erhalten und im neutralen Österreich nur mehr im Kulturbereich fortwirken. Dagegen soll der mythologisierte gemeinsame Kampf gegen eine feindliche Fremdherrschaft (unausgesprochenes Merkmal des Kosovomythos) die Grundlage von Titos Partisanenbewegung und sozialistischem Jugoslawien bilden.

Angetrieben vom Wunsch nach Prosperität und Wohlstand und im Korsett des Kalten Krieges schwenken das neutrale Österreich und blockfreie Jugoslawien auf den Kurs der freundschaftlichen Nachbarschaft um. Diese Nachbarschaftspolitik, die österreichische Touristen an die jugoslawische Adria und jugoslawische Arbeitsmigranten („Gastarbeiter“) nach Österreich bringt, endet mit dem jugoslawischen Zerfallsprozess. Darin ist auch Österreich mit seiner Favorisierung und darauffolgenden Anerkennung von Slowenien und Kroatien (offiziell gemeinsam mit der EG 1992) verwickelt. Während der Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren zählen Österreich wie der Westen bzw. die so genannte internationale Gemeinschaft zu den erklärten Feinden des serbischen (jugoslawischen) Milošević-Regimes, das sich den Kosovomythos längst zunutze gemacht hat. Umgekehrt schließt sich Österreich in seiner ablehnenden Haltung gegenüber Serbien den tonangebenden internationalen Mächten an.

Das konfrontative Verhältnis zwischen dem offiziellen Wien und Belgrad endet schließlich mit dem Sturz des Milošević-Regimes 2000 und der damit verbundenen Absage an den herkömmlichen Kosovomythos auf serbischer Seite. Im Kontext des nach wie vor laufenden EU-Integrationsprozesses Serbiens gestaltet sich dieses bilaterale Verhältnis betont freundschaftlich, verbunden mit wirtschaftlichen Kooperationen. Die geplante Buchpublikation soll anhand dieser Untersuchung zweier gesamtgesellschaftlich zutiefst verwobener Staaten einen Beitrag zum Verständnis europäischer Geschichte und aktueller politischer Prozesse leisten.

Projektpräsentationen:

Präsentiert wurden die Projektergebnisse bei den folgenden Veranstaltungen:

Im Rahmen des 9. Werkstattgesprächs des Zukunftsfonds der Republik Österreich am 15. Oktober 2013 an der Diplomatischen Akademie,

im Zuge des IDM-Lehrer/innen-Fortbildungsseminars zu „100 Jahre Erster Weltkrieg – von der ‚Urkatastrophe’ zum Friedensprojekt Europa“ am 27. Februar 2014 am Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien,

im Rahmen der 11th DRC Summer School zu „1914-2014: 100 Years after the World War I – Chances and Challenges for the Danube Region“ am 10. Juli 2014 an der Universität Novi Sad,

im Zuge der Konferenz zu „Kriegserinnerungen zwischen Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsgestaltung“ am 10. September 2014 an der Andrássy Universiät Budapest

und im Rahmen der IDM-Konferenz „Der Große Krieg und seine Mythen im Donauraum von 1914 bis 2014“ am 22. September 2014 im Presseclub Concordia.

Der Konferenzband als Ausgabe der wissenschaftlichen Quartalszeitschrift des IDM befindet sich derzeit in Produktion.

  • ProjektzeitraumSeptember 2012 – August 2014
  • ProjektleitungDr. Erhard Busek
  • Projektkoordination: Mag. Dr. Wolfgang Pensold
  • Projektmitarbeiterinnen: Mag. Dr. Silvia Nadjivan | MMag. Eva Tamara Asboth (ehemals Titz)
  • Projektmonitoring: Prof. Dr. Milan Ristović | Mag. Dr. Irena Ristić

DanubeCat

Netzwerk-Plattform für Kompetenzen

Projektziel:

Netzwerk-Plattform für Kompetenzen.

Mit DanubeCat, dem Danube Catalogue, bot das IDM eine neue Netzwerk-Plattform für Kompetenzen in der Region an. Ein übersichtlicher und umfangreicher Onlinekatalog, der verlässliche Informationen über Firmen, Institutionen, Initiativen und Projekte mit Bezug zum Donauraum bietet.

danubecat logo

Wir als IDM greifen für DanubeCat dabei auf unser Wissen, unsere Kompetenz und unser großes Kontaktnetzwerk zurück.
Eine von mehreren inhaltlichen Grundlagen der Plattform ist die gedruckte IDM-Studie „Kooperationsraum Donau – Initiativen, Projekte und Institutionen im Donauraum“, die im Jahr 2010 erschienen ist. Das dort gesammelte Wissen wurde digital aufbereitet, umfassend aktualisiert und kann neben weiteren zahlreichen Informationen auch auf www.danubecat.eu abgerufen werden.

 www.danubecat.eu

bmwfj

DanubeCat wird in der Startphase durch das österreichische Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend gefördert.

 

  • Projektzeitraumbis Ende 2016

Developing the rule of law and strengthening anti-corruption in the Moldovan public procurement sector

The Moldovan-German Forum (FMG) is currently implementing a project on the rule of law and corruption in the public procurement sector of the Republic of Moldova in cooperation with the Institute for the Danube Region and Central Europe (IDM), a Vienna-based think-tank. The project is conducted in the framework of the BACID programme “Building Administrative Capacities of the Countries of the Western Balkans and the Republic of Moldova – Cycle II”, co-funded by the Austrian Development Agency (ADA).

Corruption and a weak rule of law system are one of the biggest challenges in the aspirations of Moldova to become a European-style democracy with a competition-based, thriving and prosperity-generating market economy. Considering the tremendous economic weight of public procurements, which constituted 4.66% of Moldova’s GDP in the last trimester of 2019, frequent irregular payments and bribes have a particularly severe effect on the country’s economy and its ability to attract foreign investors. In the European Union’s bilateral cooperation with Moldova, anti-corruption and a business-friendly environment regularly appear among the top priorities. Despite considerable legislative and practical progress in Moldova, significant issues remain.

Against this backdrop, the project’s main objective is to facilitate accountable, transparent, efficient and non-discriminatory public procurement as a powerful anti-corruption tool in Moldova. Fair, predictable and swift tender procedures will ultimately benefit good governance, investor-friendliness and boost economic growth.

For this purpose, the project will identify by means of an interdisciplinary methodological approach the legislative gaps and red flags that facilitate corruption and maladministration in the Moldovan public procurement sector. Utilising the established FMG network, the project will match hands-on scientific evidence with practitioners’ experience.

The research findings and policy recommendations will be discussed at two outreach conferences – a mid-term conference taking place in Chisinau in April 2020 and a final conference in Vienna in June 2020. At these conferences a wider audience of public authorities, decision-makers, businesses and advocacy groups in the fields of rule of law and anti-corruption policy will be invited and given the opportunity to influence policy formulation.

The project’s ambition is to work out hands-on practical challenges faced by economic operators in public tenders, find new regulatory solutions and contribute to strengthening civil society and business groups in their advocacy for a better procurement system in Moldova.

The project will be implemented for a duration of six months (January – June 2020). The activities will be coordinated by the FMG, led by a team of dedicated international researchers from Moldova, Austria and Germany.

If you have a stake in this topic, want to learn more about the study impact or kindly stand ready for an interview to share your experience with public procurement in Moldova, please contact us via (info@fmg.md).

The Action is funded by the Austrian Development Agency (ADA) through the BACID grant scheme (Building Administrative Capacities in Danube Region & Western Balkans), managed by the Austrian Association of Cities and Towns (AACT) and KDZ Centre for Public Administration Research. This publication/document has been produced with the assistance of the Austrian Development Agency (ADA). The contents of this document are the sole responsibility of the author/s and can in no way be taken to reflect the views of ADA nor the Austrian Government.

 

Information about the team:

Mihai-Razvan Corman is a law graduate from Humboldt University in Berlin, holder of a Master’s Degree from the College of Europe, PhD Researcher at Ghent University at the Department for European Law and scholarship holder of the Foundation of the German Economy (Stiftung der Deutschen Wirtschaft). His research focuses on the Eastern Partnership, the European Neighbourhood Policy and the EU legal instruments in the area of anti-corruption and rule of law in Moldova and Ukraine, on which he has published widely. He has three years of experience working in different international law firms specialised in public procurement law and providing expertise for the Council of Europe, the European Commission and the European Parliament.

Nicolas Heger is a Young Professional with 3-years+ experience in policy strategy & evaluations, European administration and law, advocacy & public affairs, and business development, all with an international dimension. Nicolas is currently Kyiv-based and works as an independent consultant, involved in EU and German-funded projects to implement Good Governance Reform in Ukraine and Eastern Partnership. Post-graduate of the College of Europe in European Interdisciplinary Studies, mainly researching the legal framework of the European Neighbourhood Policy. LL.M. degree holder in European Law at Maastricht University with a distinct interest in EU institutional and administrative Law, Internal Market Regulation and State Aid and Public Procurement Law.

Nicolae Arnaut is a graduate from the State University, Faculty of International Relations and Political Science, a MBA holder from the Academy of Economic Studies and also studied post-graduate European Interdisciplinary Studies at the College of Europe. He gained professional experience from private sector and consulting as well from public administration. He worked as the Head of Minister’s Office at Ministry of Health (2009-2010), Financial Assistant at the World Bank (2010-2013) and Project Coordinator at the Aquaproiect Romania (2014-2015). Currently he is involved in several EU funded projects in EaP concerning foreign policy and business.

Sebastian Schäffer is Managing Director at the Institute for the Danube Region and Central Europe (IDM) as well as Secretary General of the Danube Rectors’ Conference (DRC) in Vienna and member of the Academic Council of the Munich European Forum e.V. and founding member of MEIA Research e.V. Mr. Schäffer holds an Honor’s Master’s degree in East European studies from the University of Regensburg and an M.A. degree from LMU. His areas of expertise include European Neighbourhood Policy, EU-Russia relations, Eastern Partnership (especially Moldova and Ukraine), EU integration as well as the EU Strategy for the Danube Region.

Closing presentation


DanubeCat

Netzwerk-Plattform für Kompetenzen

 

Projektziel:

Netzwerk-Plattform für Kompetenzen.

Mit DanubeCat, dem Danube Catalogue, bot das IDM eine neue Netzwerk-Plattform für Kompetenzen in der Region an. Ein übersichtlicher und umfangreicher Onlinekatalog, der verlässliche Informationen über Firmen, Institutionen, Initiativen und Projekte mit Bezug zum Donauraum bietet.

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Wir als IDM greifen für DanubeCat dabei auf unser Wissen, unsere Kompetenz und unser großes Kontaktnetzwerk zurück.
Eine von mehreren inhaltlichen Grundlagen der Plattform ist die gedruckte IDM-Studie „Kooperationsraum Donau – Initiativen, Projekte und Institutionen im Donauraum“, die im Jahr 2010 erschienen ist. Das dort gesammelte Wissen wurde digital aufbereitet, umfassend aktualisiert und kann neben weiteren zahlreichen Informationen auch auf www.danubecat.eu abgerufen werden.

 www.danubecat.eu

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DanubeCat wird in der Startphase durch das österreichische Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend gefördert.

Projektzeitraumbis Ende 2016

 

 

 

Developing the rule of law and strengthening anti-corruption in the Moldovan public procurement sector

Forum (FMG) is currently implementing a project on the rule of law and corruption in the public procurement sector of the Republic of Moldova in cooperation with the Institute for the Danube Region and Central Europe (IDM), a Vienna-based think-tank. The project is conducted in the framework of the BACID programme “Building Administrative Capacities of the Countries of the Western Balkans and the Republic of Moldova – Cycle II”, co-funded by the Austrian Development Agency (ADA).

Corruption and a weak rule of law system are one of the biggest challenges in the aspirations of Moldova to become a European-style democracy with a competition-based, thriving and prosperity-generating market economy. Considering the tremendous economic weight of public procurements, which constituted 4.66% of Moldova’s GDP in the last trimester of 2019, frequent irregular payments and bribes have a particularly severe effect on the country’s economy and its ability to attract foreign investors. In the European Union’s bilateral cooperation with Moldova, anti-corruption and a business-friendly environment regularly appear among the top priorities. Despite considerable legislative and practical progress in Moldova, significant issues remain.

Against this backdrop, the project’s main objective is to facilitate accountable, transparent, efficient and non-discriminatory public procurement as a powerful anti-corruption tool in Moldova. Fair, predictable and swift tender procedures will ultimately benefit good governance, investor-friendliness and boost economic growth.

For this purpose, the project will identify by means of an interdisciplinary methodological approach the legislative gaps and red flags that facilitate corruption and maladministration in the Moldovan public procurement sector. Utilising the established FMG network, the project will match hands-on scientific evidence with practitioners’ experience.

The research findings and policy recommendations will be discussed at two outreach conferences – a mid-term conference taking place in Chisinau in April 2020 and a final conference in Vienna in June 2020. At these conferences a wider audience of public authorities, decision-makers, businesses and advocacy groups in the fields of rule of law and anti-corruption policy will be invited and given the opportunity to influence policy formulation.

The project’s ambition is to work out hands-on practical challenges faced by economic operators in public tenders, find new regulatory solutions and contribute to strengthening civil society and business groups in their advocacy for a better procurement system in Moldova.

The project will be implemented for a duration of six months (January – June 2020). The activities will be coordinated by the FMG, led by a team of dedicated international researchers from Moldova, Austria and Germany.

If you have a stake in this topic, want to learn more about the study impact or kindly stand ready for an interview to share your experience with public procurement in Moldova, please contact us via (info@fmg.md).

The Action is funded by the Austrian Development Agency (ADA) through the BACID grant scheme (Building Administrative Capacities in Danube Region & Western Balkans), managed by the Austrian Association of Cities and Towns (AACT) and KDZ Centre for Public Administration Research. This publication/document has been produced with the assistance of the Austrian Development Agency (ADA). The contents of this document are the sole responsibility of the author/s and can in no way be taken to reflect the views of ADA nor the Austrian Government.

 

Information about the team:

Mihai-Razvan Corman is a law graduate from Humboldt University in Berlin, holder of a Master’s Degree from the College of Europe, PhD Researcher at Ghent University at the Department for European Law and scholarship holder of the Foundation of the German Economy (Stiftung der Deutschen Wirtschaft). His research focuses on the Eastern Partnership, the European Neighbourhood Policy and the EU legal instruments in the area of anti-corruption and rule of law in Moldova and Ukraine, on which he has published widely. He has three years of experience working in different international law firms specialised in public procurement law and providing expertise for the Council of Europe, the European Commission and the European Parliament.

Nicolas Heger is a Young Professional with 3-years+ experience in policy strategy & evaluations, European administration and law, advocacy & public affairs, and business development, all with an international dimension. Nicolas is currently Kyiv-based and works as an independent consultant, involved in EU and German-funded projects to implement Good Governance Reform in Ukraine and Eastern Partnership. Post-graduate of the College of Europe in European Interdisciplinary Studies, mainly researching the legal framework of the European Neighbourhood Policy. LL.M. degree holder in European Law at Maastricht University with a distinct interest in EU institutional and administrative Law, Internal Market Regulation and State Aid and Public Procurement Law.

Nicolae Arnaut is a graduate from the State University, Faculty of International Relations and Political Science, a MBA holder from the Academy of Economic Studies and also studied post-graduate European Interdisciplinary Studies at the College of Europe. He gained professional experience from private sector and consulting as well from public administration. He worked as the Head of Minister’s Office at Ministry of Health (2009-2010), Financial Assistant at the World Bank (2010-2013) and Project Coordinator at the Aquaproiect Romania (2014-2015). Currently he is involved in several EU funded projects in EaP concerning foreign policy and business.

Sebastian Schäffer is Managing Director at the Institute for the Danube Region and Central Europe (IDM) as well as Secretary General of the Danube Rectors’ Conference (DRC) in Vienna and member of the Academic Council of the Munich European Forum e.V. and founding member of MEIA Research e.V. Mr. Schäffer holds an Honor’s Master’s degree in East European studies from the University of Regensburg and an M.A. degree from LMU. His areas of expertise include European Neighbourhood Policy, EU-Russia relations, Eastern Partnership (especially Moldova and Ukraine), EU integration as well as the EU Strategy for the Danube Region.

ProjektzeitraumJanuar 2020 – Februar 2021

Download MTender_anti-corruption_MGF_IDM.pdf

Belarus?: The Writing on the Wall? Analyses and Scenarios

Obwohl sich das weißrussische Regime unter Alexander Lukaschenko als erstaunlich langlebig und flexibel erwiesen hat, wird es immer offensichtlicher, dass es vor einschneidenden Änderungen steht. Durch die in Kürze erfolgende Erhöhung der Energiepreise wird das bisherige, auf der Verarbeitung russischen Öls und der gezielten Verteilung von Energie an die Betriebe beruhende System empfindlich beeinträchtigt, wenn nicht sogar unmöglich. Sozialer Protest und die Aufweichung traditioneller Loyalitäten sind zu erwarten.

Das von der OeNB geförderte Projekt setzt sich zum Ziel, verschiedene Szenarios der weißrussischen Entwicklung auszuarbeiten, um für verschiedene mögliche Ereignisse (Radikale Änderungen, Vereinigung mit Russland, Fortwursteln etc.) rechtzeitig reagieren zu können. Diese Szenarios beruhen auf Feldarbeit in Weißrussland selbst und in den wichtigen Nachbarstaaten (Russland, Ukraine, Polen, Litauen). Die Endergebnisse werden in einem Sammelband veröffentlicht, welcher 2008 erscheinen soll. In der Zwischenzeit werden einzelne, besonderen Themen gewidmete Studien und Berichte veröffentlicht. Eine wichtige empirische Grundlage des Projekts bildet eine repräsentative postelektorale Erhebung in Weißrussland (April 2006, n=1104), welche wichtige Einsichten in die Struktur und die Einstellungen der heutigen weißrussischen Gesellschaft, und insbesondere der Zivilgesellschaft liefert. Weitere wichtige Themenbereiche des Projektes sind der außenpolitische Kontext, die Wirtschaft und der Impakt von Tschernobyl.

Die gewählte empirische Methodik und der Forschungsstil des Projektes setzen einen permanenten Kontakt mit allen relevanten Gesellschaftsschichten und Persönlichkeiten innerhalb und außerhalb Weißrusslands voraus. Aus der Überlegung heraus, dass Russland der wichtigste Player im weißrussischen Kontext ist, und dass die weißrussische Wirtschaft für europäische Firmen durchaus interessant ist, legt das Projekt auf dauernden Kontakt mit Experten in Russland sowie mit Wirtschaftstreibenden besonderen Nachdruck.

Das Projekt soll wissenschaftlich fundierte konkrete Empfehlungen für Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft bereitstellen und dadurch einen friedlichen Systemwandel in Weißrussland unterstützen.

flow – Festival of Conversation for Culture and Science

grenzüberschreitend. fachübergreifend. unkonventionell.

Projektziel:

flow stellt den multinationalen interdisziplinären Dialog von Kunst und Wissenschaft in den Mittelpunkt und hebt sich so ganz bewusst von herkömmlichen Festivals ab.

Elias Canettis Geburtsstadt Ruse, der wichtigste Donauhafen und Verkehrsknotenpunkt Bulgariens, war von 18. bis 21. Oktober Austragungsort des dritten biennalen flow Festivals. 2010 machte flow Station in Chişinău/Republik Moldau, 2008 in Novi Sad/Serbien.

Auch 2012 trafen wieder rund sechzig junge Künstler/-innen, Kulturschaffende und Wissenschaftler/-innen aus zehn Ländern entlang der Donau zusammen, um neue Netzwerke zu bilden und die Besonderheiten des Donauraums gemeinsam zu entdecken. Die Teilnehmer/-innen kamen aus Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Österreich, der Republik Moldau, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Ungarn und der Ukraine. Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMeiA) ist Initiator von flow. Das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) hat im Herbst 2009 die organisatorische Abwicklung und Koordination des Festivals übernommen. Heuer wurde das IDM vor Ort durch die renommierte Internationale Elias Canetti Gesellschaft unterstützt.

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Kunst und Wissenschaft bilden während des Festivals die Katalysatoren, um das außergewöhnliche Potenzial dieser Region freizulegen und es als Grundlage für interdisziplinäre Projekte im Donauraum zu nutzen. Die gedankliche Klammer für diesen kreativen Austausch bildete heuer das Generalthema “Activating Spaces, Activating People by Micro-Imagination“. Mehrere Workshops ermöglichten an zwei Tagen intensive Diskussionen in kleineren Gruppen. Als Inspirationsquelle gab es unterschiedliche Fragestellungen, denen sich die Teilnehmer/-innen bereits vorab auf einer eigens für flow kreierten Internetplattform zuordnen konnten.

Neben der Arbeit in thematischen Workshops wurde auch heuer wieder großer Wert auf die Einbindung der lokalen Künstler/-innen und Wissenschaftler/-innen gelegt. Für drei Abende wurde ein sehr spannendes und frei zugängliches Festivalprogramm mit einer Ausstellung, Performance und Konzerten entwickelt, das vor allem der bulgarischen alternativen Kunstszene eine Bühne gab. Hunderte Besucher aus ganz Bulgarien haben dieses Angebot mit großer Freude und Begeisterung angenommen.

Dem diesjährigen Festival-Thema entsprechend wurden aber nicht nur die Menschen erfolgreich „aktiviert“, sondern auch ungenützte, leer stehende Räume und Orte speziell für flow neu belebt. Dabei konnten etwa Orte mit interessanter Geschichte und Vergangenheit in Ruse wieder entdeckt und neu bespielt werden. So etwa das Gebäude einer der ältesten bulgarischen Banken, das seit Jahren leer steht und verfällt. Oder auch der einstige Hafenbahnhof im Zentrum von Ruse, der seit vielen Jahrzehnten keine Passagiere mehr empfangen hat, und für das Festival erstmals wieder mit Leben gefüllt wurde. Diese inspirierenden Räume und Orte werden so in Zukunft wieder mehr Beachtung und Verwendung finden. Nachhaltigkeit wird aber vor allem durch die Entwicklung mehrerer multinationaler und interdisziplinärer Mikro-Projekte erzeugt, die in verschiedenen Ländern des Donauraumes 2013 realisiert werden. Die flow Community, bestehend aus den rund sechzig Teilnehmer/-innen des Festivals, bekommt damit die Möglichkeit, die neuen Kontakte und entstandenen Ideen konkret für Projekte zu nutzen. So werden bis zu fünf Projekte im Donauraum über das Festival hinaus im kommenden Jahr vom BMeiA gefördert und vom IDM begleitet.

flow hat sich zum Ziel gesetzt Menschen zu bewegen und im Donauraum seine Spuren zu hinterlassen.
In Ruse ist man dieser Vision wieder ein beachtliches Stück näher gerückt – and flow goes on.

Institut für den Donauraum und Mitteleuropa
Dr. Susan Milford
Bernd Janning, MA

  • Projektzeitraumbis 2012
grenzüberschreitend. fachübergreifend. unkonventionell.flow stellt den multinationalen interdisziplinären Dialog von Kunst und Wissenschaft in den Mittelpunkt und hebt sich so ganz bewusst von herkömmlichen Festivals ab.

Das neue Polen in Europa? Politik und Recht, Wirtschaft und Gesellschaft

Das Forschungsprojekt wurde von Frau Prof. Irena Lipowicz, die damals Botschafterin der Republik Polen in Österreich war, angeregt. Konkretisiert wurde es in Gesprächen zwischen dem IDM und der polnischen Botschaft in Wien, ermöglicht durch eine Förderung des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank und durch Zuschüsse einer Reihe von Sponsoren, unter ihnen die Niederösterreichische Landesregierung und die Wirtschaftskammer Österreich.

Die Arbeiten wurden im Jänner 2005 in Angriff genommen und im Juni 2006 abgeschlossen. 36 Autoren haben mitgearbeitet, zur Hälfte Österreicher, zur Hälfte Polen. Das Ergebnis ist als Buch im September 2006 im StudienVerlag Innsbruck in deutscher Sprache erscheinen.

Das Buch will ein breites Spektrum des neuen Polen, aber kein vollständiges Bild zeigen. Es konzentriert sich auf die Analyse von Reformprozessen und innovativen Aspekten, die Herausgebern wie Autoren vor allem für österreichische Leser relevant erschienen. Es soll einen Beitrag zu einer differenzierteren Wahrnehmung Polens in Österreich leisten, soll positive Impulse für die bilateralen Beziehungen und für die Zusammenarbeit österreichischer und polnischer Partner geben und zu einer wissenschaftlichen Vernetzung zwischen beiden Staaten anregen. Angesprochen werden sollen jene, die sich mit Polen beschäftigen, die an Polen interessiert sind, und im Besonderen die Entscheidungsträger in Österreich, wo immer sie tätig sind.

Eine im vom 20. – 22. Oktober 2005 in Schloss Haindorf bei Langenlois in Österreich abgehaltene Konferenz, an der sich 24 Autoren beteiligt haben, bot nicht nur Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch und einer Abstimmung der einzelnen Beiträge, sondern stellte auch Kontakte zwischen den Autoren im Sinne einer Netzwerkstruktur her. In diesem Licht ist auch die Fortsetzung der Kontakte im Hinblick auf die Möglichkeit der Erarbeitung einer polnischen Version zu sehen.

Die Studie wurde organisatorisch von Dr. Gerhard Wagner, der fünf Jahre lang Österreich als Botschafter in Polen vertreten hatte, wissenschaftlich von Univ. Prof. Dr. Franz Merli, Inhaber des Jean Monnet-Lehrstuhls an der TU Dresden, betreut, die beide als Herausgeber zeichnen. An der Konzeption wie an der Durchführung des Projekts waren auch Gesandter Mag. Andreas Stadler, ehemaliger Leiter des Kulturforums Warschau, und Dr. Hans Holzhacker maßgeblich beteiligt.

Handlungsraum mitteleuropäischer Kleinstaaten – Optionen durch Nachbarschaft und europäische Integration

Projektziel:

Laufzeit: Jänner 2000 bis Dezember 2001 Ziel des Projektes ist es, durch Studien im politik-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Bereich, sowie aus der Europa- und Mitteleuropaforschung einen Beitrag zu einem Nachbarschaftskonzept künftiger politischer und gesellschaftlicher Gestaltung zu leisten und für die Praxis durch bessere Kenntnis des Handlungsraumes eines mitteleuropäischen Kleinstaates dessen Optionen zu erweitern.

  • ProjektleitungUniv.Prof. Dr. Heinrich Neisser
  • Projektkoordination: Mag. Armin Mahr

Auswirkungen der Wende von 1989 auf das österreichisch-ungarische Grenzgebiet am Beispiel Andau und Jánossomorja

Das Ergebnis dieses Projekts ist nun als Buch erschienen:Éva Kovács (Hg.), Entfernte Nachbarn – Jánossomorja und Andau 1990-2000
bzw.  Távoli szomszédok, László Teleki Stiftung, Budapest 2002

Die Autoren sind Gerhard Baumgartner, Éva Kovács und Vári András.

Das in den Sprachen Deutsch und Ungarisch verfasste Buch war am IDM zum Preis von 8 Euro
(zzgl. Versandkosten) erhältlich, ist aber leider mittlerweile vergriffen!

Falls Sie Interesse haben sollten, wenden Sie sich bitte schriftlich oder telefonisch an uns.

Institut für den Donauraum und Mitteleuropa
E-Mail: idm@idm.at
Tel.: +43 1 319 72 58

  • ProjektzeitraumMärz 2000 – Juli 2001
  • ProjektleitungDr. Éva Kovács