Julia Mits beim Study Visit des CAST-Projekts
Photo credits: Julia Mits und Klemen Ceglar
Im Rahmen des EU-Programms Interreg Donauraum bringt das CAST-Projekt (Culture trAnSforming communiTies and economies) Partner aus dem gesamten Donauraum zusammen, um das transformatives Potenzial von Kultur zu erkunden. Das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) trägt zum Projekt durch die Leitung der Kommunikationsarbeit bei.
Im Juni 2025 versammelten sich die CAST-Partner zu einem Study Visit im slowenischen Višnja Gora, bei dem Akteur:innen aus der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und lokalen Verwaltung gute Praxisbeispiele austauschten und inklusive Modelle des Kulturtourismus diskutierten. Der zweitägige Workshop bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Pilotaktivitäten der jeweiligen Partner besser kennenzulernen, neue Netzwerke zu knüpfen und gemeinsame Ziele für die nächste Projektphase zu definieren.
Der erste Tag begann mit einem Vortrag von Irina Cosma von der Europäischen Strategie für den Donauraum, die die Vision und anstehenden Aktivitäten des Prioritätsbereichs 3 – Kultur und Tourismus – vorstellte und das CLOSe-Projekt einführte. In einer interaktiven „Speed-Dating“-Session präsentierten die Teilnehmenden ihre Pilotinitiativen in einem dynamischen und partizipativen Format. Dieser Ansatz förderte gegenseitige Neugier, frühzeitige Zusammenarbeit sowie ein besseres Verständnis für die Vielfalt und Relevanz der lokalen Maßnahmen im Rahmen von CAST.
Am Nachmittag begab sich die Gruppe auf eine Exkursion zu lokalen Beispielen inklusiven Kulturtourismus. Erster Halt war ein pädagogischer Bienenstock bei Beekeeping Rogelj, wo die Teilnehmenden mehr über Honigproduktion und den Beitrag traditioneller ökologischer Praktiken zu nachhaltigem Tourismus und gemeinschaftlichem Lernen erfuhren. Anschließend besuchten sie das Tourismusdorf Pristava – ein ländlicher Ort, der kulturelles Erbe, lokale Teilhabe und Ökotourismus vereint.
Der zweite Tag des Study Visits begann mit einer herzlichen Begrüßung durch den Bürgermeister der Gemeinde Ivančna Gorica, der die Bedeutung interkulturellen Dialogs und gemeindebasierten Tourismus für die regionale Entwicklung hervorhob. Es folgte eine Session zum CAST-Workflow mit einem besonderen Fokus auf die anstehenden Aufgaben im Rahmen des Specific Objective 1 (SO1).
Ein anschließender kollaborativer Workshop brachte alle Projektpartner:innen zusammen, um über ihre jeweiligen Kompetenzen, Motivationen und Zielgruppen zu reflektieren. Im Rahmen eines World-Café-Formats arbeiteten die Teilnehmenden in drei rotierenden Gruppen, moderiert von Bözse Hosszu (MOME), Alexandra Zlotea (Urbasofia) und Simona Lazarova (Collective). Ziel war es, qualitative Inputs zu sammeln, um gemeinsame Indikatoren zur Messung gestärkter Kompetenzen im Bereich partizipativer Methoden und kultureller Identität zu entwickeln.
Am Nachmittag präsentierte Julia Mits (IDM) zentrale Elemente der Kommunikationsstrategie des Projekts sowie anstehende Aufgaben für die Projektpartner. Sie berichtete über laufende Sichtbarkeitsmaßnahmen und nannte relevante Plattformen, auf denen CAST in Zukunft vertreten sein könnte. Die Session ermutigte die Partner dazu, ihre Verbreitungsstrategien stärker mit den übergeordneten Projektzielen abzustimmen.
Ein besonderes Highlight des Besuchs war eine Diskussion darüber, wie kulturelle Veranstaltungen marginalisierte Gemeinschaften stärken können. Die Teilnehmenden teilten ihre Perspektiven zu bestehenden Hürden für kulturelle Teilhabe – von physischer Zugänglichkeit bis hin zu sprachlicher Ausgrenzung – und erörterten Wege, wie regionales Kulturerbe partizipativer gestaltet werden kann. Diese Zielsetzung spiegelt sich auch in der Kommunikationsstrategie wider, die auf Co-Creation, Storytelling und inklusive Sprache setzt. Ziel ist es, das Bewusstsein für den Wert kultureller Partizipation zu schärfen. Neben praktischen Werkzeugen enthält die Strategie auch Leitlinien für Veranstaltungen, Social-Media-Aktivitäten und die Zusammenarbeit mit lokalen Medien.
Bis Mitte 2025 wird CAST eine Reihe von Pilotinitiativen im Donauraum starten – darunter barrierearme Tourismusrouten, gemeinschaftsbasierte Projekte zum Kulturerbe und inklusive Kulturfestivals. Diese Piloten sollen replizierbare Modelle und politische Empfehlungen hervorbringen, die zu einem inklusiveren europäischen Kulturraum beitragen.