Peter Techets Vortrag an der Universität Oslo
Peter Techet wurde von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Oslo eingeladen, am 30. April einen Vortrag über Hans Kelsens Rolle als Verfassungsrichter in der Ersten Republik zu halten. Dabei stellte er einen Bezug zu Kelsens Demokratietheorie her und zu den aktuellen Herausforderungen, mit denen Verfassungsgerichte und ordentliche Gerichte weltweit konfrontiert sind.
In seinem Vortrag argumentierte Techet, dass der häufig erhobene Vorwurf des „judicial activism“ theoretisch nicht haltbar sei – denn wie Kelsen in seiner Theorie gezeigt habe, werde das Recht von den Richter*innen nicht nur angewendet, sondern auch miterzeugt. Darüber hinaus erläuterte er, warum eine aktive – und sehr wohl „aktivistische“ – verfassungsgerichtliche Kontrolle eine entscheidende Rolle beim Schutz von Minderheitenrechten in einer Demokratie spielen und somit den Pluralismus sichern kann.