Die Juridisierung der Geschichte im Spannungsverhältnis von kollektiver Erinnerung, Historiographie und Geschichtspolitik
Datum/Zeit
Dezember 18, 2020
09:30 - 17:35 MESZ/MEZ
Die Polnische Akademie der Wissenschaften – Wissenschaftliches Zentrum in Wien in Kooperation mit dem Institute for Comparative Media and Communication Studies (CMC) of the Austrian Academy of Sciences (ÖAW), dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und der Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) laden zur Konferenz
Die Juridisierung der Geschichte im Spannungsverhältnis von kollektiver Erinnerung, Historiographie und Geschichtspolitik
Die Juridisierung der Geschichte im Spannungsverhältnis von kollektiver Erinnerung, Historiographie und Geschichtspolitik ist Teil des Projekts Law and Memory, das sich mit Fragestellungen im Kontext von Juridisierung, Erinnerungspolitik und Geschichtsrevisionismus befasst. Die diesjährige Konferenz konzentriert sich auf die Frage der Juridisierung der Geschichte.
Diese Konferenz ist ein rechtswissenschaftlicher und philosophischer Beitrag zur Diskussion über die Juridisierung der Geschichte, also die Eingriffnahme des Gesetzgebers und der Gerichte in den öffentlichen Diskurs über die Vergangenheit. Dieser hat eine Reihe von Dimensionen und umfasst sowohl die wissenschaftliche Debatte als auch die Diskussion in den Medien, weiters Botschaften in der Kunst und persönliche Aussagen, auch solche, die auf Social Media verbreitet werden. Dieser Diskurs entwickelt sich nicht immer spontan und bottom-up, häufig wird er top-down durch bewusst gesetzte Aktivitäten von Staaten, Meinungsmachern und Interessensgruppen initiiert und gesteuert. Die Schaffung von Narrativen bezüglich der Vergangenheit ist ein zentrales Element der Geschichtspolitik von Ländern und Nationen im Wettstreit um moralisches Kapital oder zur Erreichung anderer Ziele. Erinnerungsgesetze können daher Negationismus oder Diffamierung entgegenwirken. In ersterem Fall setzen sie dem Geschichtsrevisionismus Grenzen, im Falle von zweiterem schützen sie vor Diffamierung. In beiden Fällen schaffen sie jedoch ein gewisses rechtliches Tabu, mit dem die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird.
Die Konferenz stellt den Versuch der Erfassung dieser Thematik in rechtlicher und philosophischer Hinsicht unter besonderer Berücksichtigung der sogenannten Erinnungsgesetze sowie der nationalen und internationalen Rechtspraxis bezüglich der Erinnerung an die im Zweiten Weltkrieg begangenen Verbrechen dar.
Die Konferenzergebnisse werden in einem Tagungsband publiziert.
Mehr Informationen: https://lawandmemory.eu/de/main-de/
- Beginn: Freitag, 18. Dezember 2020, 09:30 Uhr
- Ende: Freitag, 18. Dezember 2020, 17:35 Uhr
- Ort: Polnische Akademie der Wissenschaften – Wissenschaftliches Zentrum in Wien
- Adresse: Boerhaavegasse 25, 1030 Wien
- Anmeldung: Auf der Website
- Link: https://lawandmemory.eu/de/main-de/
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