Religion und politische Partizipation im Donauraum – ein nicht unwidersprochenes Verhältnis
Datum/Zeit
November 28, 2020
09:30 - 13:00 MESZ/MEZ
Online Konferenz
In welcher Wechselwirkung Religion und politische Partizipation stehen, ist eine häufig gestellte Frage. Besonders im Donauraum spielt das Verhältnis von Religion, Religiosität und Politik sowie politischer Partizipation im historischen Verlauf sowie Alltagsdiskurs eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auf der individuellen Ebene kann Religion bzw. Religionszugehörigkeit Identitäten bestimmen, bezogen auf geographische Räume gesellschaftliche Strukturen definieren. So gesehen sind Staaten nicht zuletzt Verdichtungen gesellschaftlicher und religiöser Verhältnisse.
Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang das Postulat der Säkularisierung im Donauraum, das spätestens seit dem Ende des Staatssozialismus nicht unwidersprochene Zustimmung findet? Inwiefern erweist sich das Zusammenspiel von Religion und politischer Partipation als friedens-, inwiefern als kriegsstiftend?
Zumal die Kriege der jüngeren Vergangenheit in Europa, nämlich jene auf dem Territorium des ehemaligen Jugoslawien, einerseits auf Religion bzw. konfligierende Religionszugehörigkeiten rekurrierten, andererseits Friedensbewegungen nicht zuletzt auf interreligiösem Dialog basierten. Aber auch gegenwärtig scheint in den neuen EU-Mitgliedsländern der Rekurs auf Religion für politische Eliten eine größere Rolle zu spielen, während statistische Erhebungen kein drastisches Ansteigen religiöser Zugehörigkeit zeigen. Inwiefern fördert oder unterbindet Religion Krieg, Friedensarbeit und letztlich bürgerliche Beteiligung an politischen Prozessen? Bei dieser Konferenz soll dem oftmals nicht widerspruchsfreien Verhältnis zwischen Religion und politischer Partizipation im Donauraum nachgegangen und zugleich aufgezeigt werden, welche Zukunftsperspektiven dieses Zusammenspiel für Europa mit sich bringen kann. Ist doch Pluralismus ein Wesensmerkmal moderner Demokratien.
9.30 Uhr Begrüßung
Vizekanzler a. D. Dr. Erhard BUSEK, Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), Wien
Prof. Erich LEITENBERGER, Pro Oriente, Wien
10.00 Uhr Panel 1: Fragen der steigenden Bedeutung von Religion vs. Sakularisierung in Politik und Staat
Dr. Katharina LIMACHER, Forschungszentrum für Religion und Transformation, Wien
Prof. Dr. Sieglinde ROSENBERGER, Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien
Dr. Thomas SCHMIDINGER, Poli$kwissenschaKler und Sozial- und Kulturanthropologe, Universität Wien
11.15 Uhr Kaffeepause
11.30 Panel 2: Partizipationsmöglichkeiten und Perspektiven für Religionsgemeinschaften im Donauraum
Magdalena BACHLEITNER, Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich, Wien
Prof. Dr. habil. Karsten LEHMANN, Forschungsprofessor an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems; Senior Research Fellow am Institut für Systematische Theologie und Religionswissenschaft der Universität Wien
Adis ŠERIFOVIĆ, BA, Bundesvorsitzender der Muslimischen Jugend Österreich, Wien
Moderation: Mag. Doris HELMBERGER-FLECKL, Chefredakteurin der Wochenzeitung “Die Furche”, Wien
- Beginn: Samstag, 28. November 2020, 09:30 Uhr
- Ende: Samstag, 28. November 2020, 13:00 Uhr
- Ort: IDM YouTube Kanal
- Adresse: https://www.youtube.com/watch?v=ar-Sp-YvgtY
- Auskunft: Dr. Silvia Nadjivan
- Auskunft E-Mail: s.nadjivan@idm.at
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