Ausgabe: 1/2021

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Schwarz, Weiß und ganz viel Mensch dazwischen

Wenn Sie mich fragen, dann sage ich nein. Zu der Erwartung, ein 24-seitiges Heft könnte das Phänomen Exil auf den Punkt bringen. Erwarten Sie sich lieber einen Doppelpunkt! Dahinter stehen die persönlichen Erfahrungen und Ansichten von KünstlerInnen aus Belarus, Bosnien und Herzegowina, Rumänien, Serbien, Syrien und Ungarn. Manche werden Sie vielleicht zum Schmunzeln bringen, andere traurig stimmen, aber auch Hoffnung geben. Im März 2021 – mehr als ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie – können wir einen Perspektivwechsel gebrauchen. Die Geschichten erzählen vom Pläneschmieden und Aufgeben, vom Loslassen und Neustarten, vom Innehalten und Zurückkehren – vor allem aber geht es ums Weitermachen. Wir tauchen dazu bewusst in die vielen Grauzonen eines komplexen Begriffs ein. Wenn Sie mich fragen, dann sollten wir bei Migrationsthemen weniger in Kategorien denken und uns mehr für die individuellen Geschichten dahinter interessieren. Denn das Exil ist in erster Linie eine menschliche Erfahrung und hat historisch wie gegenwärtig enormen Einfluss auf die Länder des Donauraums. Dem Einen bietet die Region Zuflucht, die Andere zwingt sie zum Aufbruch. Für die ProtagonistInnen der folgenden Seiten hinterlässt die Grenzüberschreitung jedenfalls Bruchlinien in der eigenen Biografie, die durch das künstlerische Schaffen Weich- und Scharfzeichnung erfahren. Aber lesen Sie selbst!

Viel Freude beim Lesen!
Daniela Neubacher, Chefredaktion [Editorial]

Erscheint als Beilage zur „Presse“ (Wien/NÖ)