Das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa, ein wichtiger regionaler Think Tank, feiert sein 70-jähriges Jubiläum im Palais Niederösterreich
 
Wien – Auf den Tag genau 70 Jahre nach der Gründung des IDM am 5. Dezember 1953 fand im Palais Niederösterreich die Jubiläumsveranstaltung des Instituts statt. Unter dem Motto „Locating the Future“ finden bis Ende des Jahres insgesamt 20 Initiativen – in jedem der 19 Partnerländer des Instituts sowie eine der Donau gewidmete Veranstaltung – statt. Bei dem Festakt, der von IDM-Vorsitzenden und Rektor der Universität für Weiterbildung Krems Friedrich Faulhammer eröffnet wurde, stellte IDM-Direktor Sebastian Schäffer das vielfältige Programm sowie die wichtigsten Erkenntnisse vor.
 
“Der Mission des IDM entsprechend bieten wir seit 70 Jahren ein breites Spektrum an Expertise aus der gesamten Region. Wir bieten hier eine Plattform fundierten Wissens, fungieren als Drehscheibe für ein demokratisches und widerstandsfähiges Europa und leben so regionale Zusammenarbeit!”, so Faulhammer über die Vision und Leistungen des IDM als regionaler Think Tank.
 
Das relativ kleine Team, in dem rund zwei Drittel der Mitarbeitenden weiblich sind, hat neben den regionalen Initiativen auch das reguläre Programm mit rund 70 Events und drei Publikationsreihen 2023 umgesetzt. Laut Open Think Tank Directory ist das IDM mit seinen 70 Jahren doppelt so alt wie vergleichbare Institutionen im Durchschnitt in Österreich und sogar weltweit.
 
Für Schäffer befindet sich das IDM an einem entscheidenden Punkt. „Es gibt viele Denkfabriken, die über ein breites Fachwissen hinsichtlich des Westbalkans verfügen. Es gibt Think Tanks, die sich auf die Östliche Partnerschaft spezialisiert haben. Sie werden nicht viele finden, die sich mit beiden Regionen auskennen. Einer unserer Ansätze, um auch in den nächsten 70 Jahren relevant zu bleiben, besteht darin, eine Nische zu finden. Ich glaube, das ist sie.“
 
Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte ebenso wie Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek mit einer Videobotschaft.

 
In Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hielt Niederösterreichs Landtagspräsident Karl Wilfing eine Festrede. “Wir können Danke sagen für viel Arbeit, viele Kontakte, für all das, was ihr hier leistet, gerade auch im Jugendbereich, dass wir zusammenstehen, dass all die Länder, die auch durch die Donau verbunden werden für ein friedliches Miteinander eintreten und daran arbeiten, dass unsere Werte, unsere gemeinsame Kultur und Geschichte erhalten werden”, sagte der Präsident.
 
Den offiziellen Teil schloss dann die Keynote von Martin Eichtinger. Der Sonderbeauftragte und Koordinator für Nachbarschaftspolitik und die außenpolitische Dimension des Donauraums im österreichischen Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten sprach über die verschiedenen Herausforderungen der Gegenwart und hob die Bedeutung unserer Region für die Zukunft hervor: „Es gibt keinen anderen Ort, an den wir uns wenden können, wenn wir Stabilität und Sicherheit schaffen wollen: Es ist unsere Nachbarschaft, mit der wir intellektuell, historisch, wirtschaftlich und politisch eng verbunden sind. Egal, was die kommenden Jahre bringen werden, dies ist die Region, zu der wir gehören und in der wir die Partner finden werden, um alle Herausforderungen zu meistern“. 
 
Er verwies auch auf die wichtige Rolle, die das IDM bei der Schaffung eines widerstandsfähigen und friedlichen Europas in der Zukunft spielen wird: „Wir treten in eine neue Ära ein, die kreatives Denken erfordert, für das wir uns leider nicht mehr auf überzeugte ‚Mitteleuropäer‘ wie Erhard Busek oder Karel Schwarzenberg verlassen können. Das IDM ist dazu aufgerufen, das Erbe dieser großen Köpfe, ihr visionäres Denken und die Arbeit des IDM aus sieben Jahrzehnten fortzuführen. Und diese Arbeit ist heute relevanter denn je.“
 
Durch den Abend führte Sophia Beiter, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IDM, die auch das Buch #MyDanubeStory präsentierte. Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums sammelte das IDM Geschichten, die sich mit Europas zweitlängstem Fluss beschäftigen. 16 Beiträge wurden ausgewählt und beim Verlag story.one publishing veröffentlicht.