People of the Danube Delta

Im Anschluss an die Diskussion Act together, act now!“, eröffnen wir die Ausstellung „People of the Danube Delta“ des rumänischen Fotografen Dragoș Lumpan. Im Donaudelta leben nur wenige Menschen: Die Bevölkerungsdichte ist etwa 20 Mal geringer als im übrigen Rumänien. Lumpan beobachtete die Bewohner*innen des Deltas, ihr Leben und ihre Umwelt und dokumentierte sie in einzigartigen Fotos.

Der Friedhof in Sulina ist multiethnisch: Menschen aus sechs verschiedenen Konfessionen sind hier begraben. Die Einheimischen sprechen vom einzigen Piraten Europas, von Prinzen und Prinzessinnen und anderen wichtigen Persönlichkeiten, die auf diesem Friedhof begraben sind. 

Der Friedhof in Sulina 

Ciprian und Fedea leben in Periprava. Fedea war Automechaniker. Aufgrund der Veränderungen in den 1990er Jahren, als viele Fabriken geschlossen wurden, musste er sich eine andere Arbeit suchen. In Periprava ist die Fischerei eine der wenigen Beschäftigungen, die man findet, wenn man das Delta nicht verlässt. Es ist ein harter Job: Ciprian und Fedea verlassen Periprava zu Beginn der Woche mit dem Boot und kehren nur am Wochenende zurück. Sie wohnen auf einer Insel zwischen dem Merhei-See und dem Matita-See, wo sie eine Hütte haben. Am Nachmittag breiten sie die Netze im Wasser aus. Um 3 Uhr morgens stehen sie auf und holen die Fische aus den Netzen. Dann müssen sie den Fisch verkaufen, die Netze säubern und vorbereiten, um sie wieder auszubreiten. Auf diesem Bild sieht man sie vor ihrer Hütte beim Zubereiten einer Mahlzeit.

Ciprian und Fedea

Der Fischer Ciprian ruht sich im Boot aus, während sein Kollege Fedea die Fische aus den Netzen holt. 

Ciprian

Der Strand in Sulina befindet sich nicht in Sulina selbst, er ist etwa 3 km von Sulina entfernt. Es ist ein breiter Strand mit sehr feinem Sand, der jedes Jahr um etwa 10 Meter wächst.   

Der Strand in Sulina

Nach dem Fischfang ist die Viehzucht die zweitwichtigste Beschäftigung der Bewohner*innen des Donaudeltas. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sie sich von einer vorübergehenden zu einer dauerhaften Tätigkeit. 

Tierhaltung 

Mila 23 ist ein Dorf in der Crișan-Kommune, das nur auf dem Wasserweg erreichbar ist. Es wird auch das Dorf der Champions genannt, weil hier die meisten rumänischen Kajak- und Kanusportler*innen geboren wurden. Ethnisch gesehen sind die Einwohner*innen größtenteils Lipowan-Russ*innen. Als Dissenter von der russisch-orthodoxen Kirche wanderten die Lipowaner*innen im 18. Jahrhundert aus Russland aus, um der Verfolgung zu entgehen. Die Frauen dieses Bildes sind Teil einer Musikgruppe; sie singen meist alte russische Lieder, vor allem für die Tourist*innen, die in den Gästehäusern von Mila 23 untergebracht sind. Der Tourismus hat sich in den letzten Jahren im Donaudelta stärker entwickelt, da der Rückgang der Fischerei dazu führte, dass andere Einkommensquellen gefunden werden mussten. 

Frauen aus Mila 23

Sfiștofca ist ein lipovanisches Dorf, in dem aufgrund des Bevölkerungsrückganges weniger als 50 Einwohner*innen leben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten hier etwa 500 Menschen.

Feier in Sfiștofca

Ivan Patzaichin war der erfolgreichste rumänische Kanufahrer aller Zeiten. Er wurde in einer lipovanischen Familie im Dorf Mila 23 geboren. Zwischen 1968 und 1984 gewann er sieben olympische und 22 Weltmeisterschaftsmedaillen.

Ivan Patzaichin

Fisch, bevor er zubereitet wird. Obwohl es im Donaudelta immer weniger Fisch gibt, bleibt er die traditionelle Speise. Im Sommer geben sich die Einheimischen große Mühe, Fisch für die Tourist*innen zu finden.

Stillleben 

Feierliche Mahlzeit auf einem Kirchhof am Tag des Heiligen Georgs im Dorf Sfântu Gheorghe (Heiliger Georg).

Der Tag des Heiligen Georgs in Sfântu Gheorghe