Lernen Sie unseren neuen Vorsitzenden kennen!

(c) Walter Skokanitsch

Friedrich Faulhammer hat für die kommenden drei Jahre den Vorsitz des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) inne, was in der ordentlichen Sitzung der Generalversammlung am 4. Oktober 2022 im Landhaus St. Pölten bestätigt wurde.

Friedrich Faulhammer ist seit 2013 Rektor der Universität für Weiterbildung Krems (Donau-Universität Krems). Er studierte Rechtswissenschaften in Wien und war anschließend von 1985 bis 1990 am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Wien und in der Rechtsabteilung der Universitätsdirektion tätig. Danach wechselte er 1990 ins Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, wo er die österreichische und europäische Hochschulpolitik maßgeblich mitgestaltete, u.a. das Universitätsgesetz 2002, insbesondere nachdem er 2005 Sektionschef der Hochschulsektion im genannten Ministerium und später dessen Generalsekretär wurde.

Faulhammer wurde bei der jüngsten Generalversammlung erneut zum Vorsitzenden der Donaurektorenkonferenz für die zweijährige Funktionsperiode ab 2023 gewählt, nachdem er diese Funktion bereits für die Periode 2017-2018 innehatte. 2018 wurde er in den Vorstand der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) gewählt, seit 2021 ist er Mitglied des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Wien. 2019 wurde er in den Vorstand des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) berufen, wo er von 2020 bis September 2022, vor seiner Wahl zum Vorsitzenden, als stellvertretender Vorsitzender tätig war.

 

Drei Fragen an den neuen Vorsitzenden:  

1. Wie ist es, auf Erhard Busek als Vorsitzender des IDM zu folgen? In welche Richtung soll sich das IDM mit Ihnen als Vorsitzenden entwickeln? Wie können/werden Sie diese Richtung fördern?  

Erhard Busek hat in seiner langjährigen Funktion als Vorsitzender das IDM stark geprägt. Er war erfüllt von der Idee eines geeinten Europas, in dem die Länder des Donauraums eine wichtige Rolle spielen und in dem die Potenziale von Mittel- und Südosteuropa für die Entwicklung des gesamten Kontinents genützt werden. Im Bewusstsein dieses Wirkens ist es mein Bestreben, diese Vision des IDM weiter zu verfolgen, durch Dialog die demokratische, friedliche und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaften in Mittel- und Südosteuropa zu fördern. Die Aufgabe, die dem IDM dabei zukommt und die ich forcieren möchte, ist es, seine grenzüberschreitende Expertise durch wissenschaftliche Forschung zu stärken und durch die Konzentration auf die Zusammenarbeit in der Region das gegenseitige Verständnis zu fördern. Der Krieg in der Ukraine stellt uns dabei vor eine besondere Herausforderung und erfordert, die Verbindungen in dieses Land, das ja auch Donau-Anrainerstaat ist, zu stärken und Kanäle für den Austausch offen zu halten. Ein weiterer Schwerpunkt ist sicher die Annäherung des Westbalkans an die Europäische Union, die erst kürzlich neuen Schwung genommen hat. Hier gilt es, die Expertise und die Verbindungen des IDM in diesen Teil des Donauraums proaktiv in diese Annäherung einzubringen. 

 

2. Sie haben jahrelang mit dem IDM zusammengearbeitet und waren auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Sie kennen das IDM also in- und auswendig. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Stärken des IDM? Wo sehen Sie Verbesserungsmöglichkeiten?  

Das IDM verfügt über ein großartiges Team und ein exzellentes Netzwerk in die Länder des Donauraums hinein, und zwar auf verschiedenen Ebenen, sei es die Wissenschaft, die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft, Kultur oder Politik. Darin liegt die Stärke des IDM: Im Verknüpfen dieser unterschiedlichen Perspektiven und Sichtweisen und als Knotenpunkt im Austausch zwischen Europas Zentrum, Brüssel, und dem Donauraum. Es ist wichtig, die genannte Vision des IDM im Auge zu behalten und durch profunde, wissenschaftlich erarbeitete Expertise relevante Beiträge zum Entwicklungsdiskurs des Donauraums zu leisten. Dies wird Fokussierung und Konzentration auf jene Themen erfordern, die für die unmittelbare Entwicklung der Länder in Mittel- und Südosteuropa wichtig sind und die helfen, bestehende Disparitäten abzubauen und sich verstärkenden Ungleichgewichtungen entgegenzuwirken. Dazu zählen neben weiteren jedenfalls die Themen Wissenschaft, Bildung und Forschung. 

 

3. Beruflich verbinden Sie die Rolle des Rektors der Universität für Weiterbildung Krems mit der des Vorsitzenden des IDM. Aber wie sieht es mit Friedrich Faulhammer als Privatperson aus? Was machen Sie in Ihrer Freizeit gerne, was sind Ihre Hobbys? 

Meine wenige freien Zeit widme ich vor allem der Familie, meiner Frau und den mittlerweile erwachsenen Söhnen. Darüber hinaus komme ich sehr gerne ehrenamtlichen Verpflichtungen nach, so zum Beispiel meine Aktivität bei der Freiwilligen Feuerwehr in meiner Wohnsitzgemeinde. Und abseits meiner direkten beruflichen Themen interessiere ich mich besonders für Fragen institutioneller Governance, die mich auch in meiner Freizeit begleiten und beschäftigen.